Anna Göldin, letzte Hexe

Gertrud Pinkus, Germany, Switzerland, 1991o

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The film adaptation of the bestseller of the same name by Eveline Hasler about the last executed witch in Europe: the maid Anna Göldin, who fell from grace when working for a docto's family in Glarus in 1782 after a girl under her care allegedly discovered pins in her milk and came up with wild stories.

Obschon dies eine Geschichte von schreiendem Unrecht ist, zeichnet Getrud Pinkus ihre Heldin keineswegs als hilfloses Opfer, sondern als kluge Frau, die so eigenwillig wie entschlossen agiert und in ihrem Kampf gegen die Nachstellungen nur den einen oder anderen mutigeren männlichen Verbündeten gebraucht hätte. Anna Göldin wurde damit zu einem Prototyp in der langen Reihe von Geschichte über starke Frauen und mit 166'000 Eintritten in der Schweiz auch ein Kinoerfolg. Dabei versteht sich der Film als Parabel: Eine Parallelhandlung über die Anfänge des Tuchdrucks im Glarnerland zeigt, wie Aufklärung und Industrialisierung gerade ihren Siegeszug gegen den Obskurantismus der alten Zeit antreten; die nachsynchronisierte Hochsprache, in der sich Amtsdeutsch mit Dialekteinsprengseln mischt, bemüht sich gar nicht erst um naturalistische Nachahmung eines angeblichen Zeitstils. Die vorliegende Restaurierung lässt die Landschaftsbilder dank einem neuen digitalen Verfahren schöner denn je aufleuchten und unterstreicht damit die sinnlichen Qualitäten des Lehrstücks.

Andreas Furler

Die Spielfilmversion von Gertrud Pinkus – angelehnt am gleichnamigen Buch von Eveline Hasler – stellt Göldin nicht, wie sonst üblich, als Opfer einer heimlichen Liebesgeschichte mit ihrem Dienstherren dar, sondern als selbstbewusste und eigenständige Frau, die zum Spielball der gesamten Machtelite ihrer Zeit wird. Auf Hochdeutsch gedreht, lassen die Dialoge die Sprache der Gerichtsprotokolle wieder aufklingen, und erinnern damit an die Einseitigkeit der damaligen Geschichtsschreibung. Als Kontrapunkt dazu die Bildsprache, welche die Welt der Anna Göldin plastisch wiedergibt und die Körperlichkeit ihres Alltagslebens betont. Cornelia Kempers fasziniert in der Rolle der Anna, unterstützt durch ein hochkarätiges Schauspiel-Ensemble. Die Geschichte eines historischen Unrechts, die lange nachhallt. (Auszug)

Marcy Goldberg

Mit viel Liebe und Sorgfalt sind die zahllosen Einzelstücke des täglichen Lebens zusammengetragen, die die Komposition der Bilder bis ins letzte Detail abrunden. Damit wird der Film auch zu einem überzeugenden Portrait des 18. Jahrhunderts, dessen Protagonisten innerlich zwischen den alten Traditionen und dem neuen Geist der Aufklärung zerrissen werden.

Andrea Röder

Galleryo

SRF, 8/21/2017
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SRF, 1/29/2020
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Solothurner Zeitung, 1/22/2020
All rights reserved Solothurner Zeitung. Provided by Solothurner Zeitung Archiv
Hintergrundbeitrag: Wie kam es zur Hexenverfolgung?
/ ZDF
de / 11/22/2017 / 06‘12‘‘

Veranschaulichung der Restauration
/ filmo
de / 1/7/2020 / 00‘50‘‘

Das tragische Schicksal der Anna Göldi
/ SRF
de / 6/17/1982 / 09‘21‘‘

Movie Datao

Other titles
Anna Goldin, the Last Witch EN
Genre
Drama, Period piece
Running time
108 Min.
Original language
German
Ratings
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ØYour rating6.3/10
IMDB user:
6.3 (63)
cinefile-user:
< 10 votes
Critics:
< 3 votes q

Cast & Crewo

Cornelia KempersAnna Goeldin
Luca KurtAnne-Miggeli Tschudi
Rüdiger VoglerDr. Tschudi
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Bonuso

iVideo
Hintergrundbeitrag: Wie kam es zur Hexenverfolgung?
ZDF, de , 06‘12‘‘
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Veranschaulichung der Restauration
filmo, de , 00‘50‘‘
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Das tragische Schicksal der Anna Göldi
SRF, de , 09‘21‘‘
s
gText
Bericht über die wahre Geschichte
SRF / Franz Kasperski
s
Bericht zur Restauration des Films
SRF / Stefan Ulrich
s
Interview mit Regisseurin Gertrud Pinkus
Solothurner Zeitung / Fränzi Zwahlen-Saner
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